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  • Writer's pictureSimon Burkhardt

Blödsinn mit Lötzinn

Endlich etwas Elektrotechnik, sowohl an der Uni als auch im Alltag und mit Komiltonen.

 
Bild: Simon mit Bier und Lötgerät im Hackerspace von Admittansen

Die Studentenverein rund um die Universität zählt ca. 130 Gruppierungen - jedes Interesse und Hobby ist vertreten. Natürlich zählt die Elektrotechnik auch dazu. Der Verein "Admittansen" hat für diesen Zweck ein eigenes Vereinslabor, das ganz zufällig im selben Block wie meine Wohnung angesiedelt ist.

Immer Montags ab 19:00 treffen sich einige Elektronikbegeisterte zum Basteln und gegenseitigen Austausch. Mit dem mexikanischen Austauschstudenten von Nebenan, mache ich mich also auf den Weg dahin und werden nach einer kurzen Einführung gleich Mitglied für ein Jahr. Die Gelegenheit nutze ich sofort, um mir meinen ersten Patch für den Studentenoverall zu erstehen.

Anschliessend ist es Zeit zum Basteln: Ich treibe im Lager schnell ein Display auf, damit ich eine neue Library für Animationen ausprobieren kann. "boink!"


Bild: Patch des Elektronikvereins "Admittansen"
 

≤25 GBps loopback - meine P8 Arbeit


Von den beiden Projektvorschlägen, die ich für mein Austauschsemester erhalten habe, setzt sich jene durch, die eine 10+ GBps Datenübertragung auf FPGA realisieren möchte. Diese ist wesentlich spannender als die Evaluation von LIDAR-Sensoren für Microcontroller und bereitet mich gleichzeitig gezielt für kommende Projekte an der FHNW vor.


Beim Kick-off Gespräch fallen schnell die Begriffe white-rabbit und CPRI. Zudem wird mein Experimentierboard ein Xilinx UltraScale+ VCU118 sein. Auf der Suche nach besagtem Board laufen ich und mein Betreuer weite Wege über beide Stockwercke des ISY Institutes. Ich fühle mich wie zu Hause. Genau wie am ISE hängen diverse Poster von ASIC-Designs an den Wänden und auch sonst scheinen die Ingenieure hier ähnlich Gestrickt zu sein wie an der FHNW. Xilinx und VHDL sind die Werkzeuge der Stunde.

Bild: Xilinx UltraScale+ VCU118 board (Quelle: samtec)

Das Projekt stammt aus der Telekommunkiation. Ziel ist es, mehrere Antennenarrays zusammen zu schalten, so dass eine intelligente Fläche aus Antennen gebaut werden kann. Die Leaf-Nodes bilden Antennenarrays mit 16 Antennen und einem RF-SoC. Der RF-SoC gibt die Daten weiter an ein Board, dass ich evaluieren werde.

Dieses Schnittstellenboard verwendet die Gigabit Transceiver um, einkommende Daten entweder zu kombinieren (doppelte Datenrate am Ausgang) oder auf zu summieren.

Der Vorschlag von Xilinx ist angeblich ein Board, dass nur 1 GBps kann, was ascheinend nicht ausreichen wird. Glücklicherweise haben wir auch das ZCU118 zur Verfügung, dass bis zu 25 GBps erreichen kann.


Jetzt soll in einem ersten Schritt ein Loop-Back implementiert werden. Damit hat man dann den Proof-of-work und kann das System expandieren / darauf aufbauen. Zusätzlich kann man Bit-Error-Rate Messungen machen bei verschiedenen Kabellängen.


Meine Arbeit ist es, ein Übertragungsprotokoll zu finden und zu implementieren, das möglichst wenig Overhead hat (nicht wie z.B. Ethernet).

Bild: Eigeninterpretation des Blockschaltbildes meiner Aufgabenstellung

Disclaimer: Akademische Arbeit in Schweden unterliegt dem Öffentlichkeitsprinzip.

 

Gesammelte Anekdoten - Teil 1


«In China müssen Elektronik-studenten für die Prüfung Datenblätter auswändig lernen»

Mein Zimmergenosse hat seinen Bachelor in Elektrotechnik in China gemacht. Auf die Frage, mit welchen MCU's sie gearbeitet haben (Ti MSP und STM32) erklärte er mir weiter, dass sie an der Prüfung die GPIO Funktionen auswändig können mussten. Er beklagte sich auch, dass die selber designte Peripherie nie funktioniert hätte bzw. es schwierig war, diese zu debuggen. Deswegen absolviert er jetzt einen Masterstudien gang in Machine Learning.


«Elektroingenieure sind auch hier rar»

Es dauerte eine ganze Woche bis ich an einer Party neben Maschienenbauern und Wirtschaftsstudenten endlich einen Elektroingenieur aus Heidelberg traf. Wir waren uns schnell einig, dass von den wenigen Elektroingenieruen eine noch kleinere Auswahl den Schritt ins Ausland wagen - und wenn, dann erst im Masterstudium.

Im Unterricht für "Data Compression" sitzen übrigens nur gerade 6 Studenten, wovon nicht einmal alle im Elektrotechnik Studiengang sind.

 




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