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  • Writer's pictureSimon Burkhardt

Die 1. Woche

Updated: Jan 8, 2022

Wie ich in meinem "möblierten" Zimmer ankam und ein Schlafdefizit in der Höhe der US-amerikanischen Staatsschulden aufbaute.

Bild: Sonnununtergang auf dem gefrorenen Roxen
Bild: Sonnununtergang auf dem gefrorenen Roxen

Wir schreiben das Jahr 2022, es ist ein Montag, ich mache mich auf nach Schweden. Die Reise dorthin verläuft unspektakulär. So unspektakulär, dass der provinzial-kleine Flughafen von Linköping nicht einmal eine Passkontrolle - geschweige denn Kontrolle des PCR-Tests hat.

Am Flughafen werde ich von einem bärtigen, schwedischen Studenten, der stolz in einem von zahlreichen Partygängen verdreckten Studentenoverall steckt, in Empfang genommen. (Zu den Overalls "Ovve" ein ander Mal mehr) Wir setzen alibimässig eine Maske auf um mit dem Car zur Universität zu fahren. Das würde das letzte Mal sein, wo ich eine Maske trage.

An der Uni gibt es zur Begrüssung erst mal "Fika" (Kaffe mit Keksen).

Im Anschluss wurden wir zu unseren Unterkünften transportiert. Meine Residenz befindet sich im Studentenquartier Ryd. Dieses besteht hauptsächlich aus Blöcken mit sogenannten Korridoren. Dort sind jeweils 8 Zimmer an einen Gemeinschaftsraum angeknüpft. Laut Mietvertrag habe ich ein möbliertes 20m² Zimmer.

Da stand also ein Pult mit Lampe, ein Bücherregal und ein Bett... ohne Decke oder Bezug. Kritisch! 😬


Zum Glück hatten die Studenten im "International Parties - Linköping" Gruppenchat bereits eine Korridor Party am anderen Ende von Ryd angekündigt. Ich entschied mich also, die Nacht durch zu machen und am folgenden Morgen den lokalen IKEA aufzusuchen. Auch chattete ich bereits auf facebook Marketplace rum, um mir ein Velo zu organisieren.

Bild: Mein Zimmer nach dem Besuch bei IKEA

Die Korridor Party erweist sich als lustige Mischung aus alten und neuen Studenten. Die alte Generation ist gerade in der Prüfungsphase (und am Party machen 😉). Einige der Neuankömlinge fürs Frühlingssemester sind halt auch schon präsent - obschon längst nicht alle, da einige erst zum Semesterstart am 17. Januar auftauchen und andere zu müde von der heutigen Anreise sind.

Von den Anwesenden identifiziere ich die eine Hälfte als Deutsche, die andere als Franzosen. Und dazu noch eine Priese anderer Nationalitäten.

Corona ist auch hier inexistent. Das Tetrapack Wein wird munter rum gereicht während ein partyerprobter Franzose das Trinkspiel erklärt. Das Bier ist übrigens für schweizer Verhältnise gar nicht so teuer. Blöderweise sind diese aber auf 3.5% vol. kastriert, inkl. meinem Guiness ☹️


Am Tag darauf mache ich mich auf um mein Velo abzuholen. Ich brauche aber noch einen Helm. Der chinesische Zimmergenosse begleitet mich also zur wohlersehnten IKEA & co.

In der Zwischenzeit wurde auf Telegram schon die nächste Party angekündigt.

Auf dem Weg zu selbiger spottete ich einen Hasen zwischen den Häusern streunen (diese sind hier schienbar verbreitet).

Die Party ist heiter, da die Neuankömmlinge frisch vom Systembolaget kommen (der staatlich kontrollierten Alkoohlverkaufsstelle). Ein Neuseeländischer Kommiltone teilt mit uns gleich seine Vorliebe für Rum und spendiert allen einen Neuseeländischen Likör.

Bei mir machten sich langsam die Nebenwirkungen des angesammelten Schlafmangels breit und ich gehe früh ins Bett.


Nach einer schlecht geschlafenen Nacht dachte ich, aus irgendwelchen Gründen, ich müsse die ganze Küche meines Korridors putzen (eine Aktion, die mich nicht unbeliebt bei den Zimmergspänlis machte). Und selbige hatte, nebenbei bemerkt, eine gründliche Reinigung dringend nötig. So fiel ich dann um 14:00 todmüde ins Bett.


Am Donnerstag verbrachte ich den Mittag bei einem guten Burger mit einem deutschen Kameraden in der Linköpinger Innenstadt. Zwischenzeitlich meldeten sich einige Studenten, dass sie später vor haben den Roxen See zu besuchen um den Sonnenuntergang zu sehen. So ist dann auch das Bild am Anfang der Seite entstanden.



Heute ist Samstag Abend und ich überbrücke die Zeit zu der Abschlussparty einer Studentin, die morgen abreisen wird. Die Studentengemeinschaft ESN Linköping war heute Nachmittag Gastgeber für ein Welcome Event (Coronabedingt draussen und in Gruppen aufgeteilt). Dieses bestand darin, bei stabilen 0°C im Freien Hot Dogs zu grillen. Morgen geht das Programm dann auch weiter mit einer Führung durch die Innenstadt von Linköping und anschliessendem Saunabesuch. Übrigens: Unsere Studentenheime offerieren diverse Aktivitäten in den Kellern, von den notwendigen Waschmaschinen, zu Pingpong Tischen bis zu Saunas - alles gratis und franko inbegriffen.

Für den Abend hat mein schwedischer Zimmerkamerade angeboten ein traditionell schwedisches Menu zu kochen - und die Verhandlungen, die schwedische Delikatesse "Surströmming" einmal zu probieren, laufen ebenfalls 😉

 

Mein Fazit der paar Tage: Linköping hat ein fantastisches Student Life. Mein Stundenplan sieht trotz der 30 ECTS nur spärrlich gefüllt aus und ich werde das Gefühl nicht los, dass ich die von den Franzosen empfohlenen "chill nights" und Parties oft und gerne besuchen werde.

Bild: Linköping Innenstadt bei angenehmen -5°C





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